Freitag, 21. Februar 2014



Die glokale Gemeinde


Die Globalisierung ist in den letzten Jahren eine Realität geworden und darf nicht an der christlichen Gemeinde vorbeigehen.[1] Die Welt ist kleiner geworden und manche lokalen Gemeinden realisieren erst jetzt dass sie Teil der universalen Gemeinde Gottes sind. In den späten 90‘ern kam erstmals der neue Begriff „glokal“ auf.[2] Obwohl die Worte „glokal“ oder „Glokalisation“ noch nicht den Eingang in viele Wörterbücher gefunden haben, gibt es doch bei der Suchmaschine Google über 3 Millionen Einträge mit diesen Begriffen.[3] „Glokal“ besagt, dass wenn individuelle lokale Personen oder lokale Gruppen anfangen global zu denken und lokal zu handeln.
Für die christliche Gemeinde bedeutet es, dass Christen ihre Spiritualität sowohl lokal, als auch global leben. Van Engen vergleicht diese glokale Beziehung mit seinem Computer und dem Internet. Sein PC steht bei ihm zuhause, hat aber eine globale Verbindung mit dem weltweiten Netzwerk. So ist es auch mit der glokalen Gemeinde:

„Es ist ein glokal integrierter Teil des Dialogs zwischen dem Lokalen und Globalen. Dies ist die Ebene auf welcher wir die Gemeinde Jesu Christi heute als glokal verstehen müssen. Entsprechend der Beziehung meines PCs mit dem Internet, wenn ich mich mit anderen Christen im Namen Jesu treffe, bin ich gleichzeitig in einer Versammlung der Familie Gottes welche 1.5 Milliarden Jünger Jesu einschließt. Eine Familie von der der Apostel Paulus in Epheser 3:14-21 spricht. Wie mein PC, ist meine lokale Gemeinschaft geistlich, organisch, zeitlich und räumlich mit all denen verbunden, die an Jesus Christus glauben. Wenn wir zusammenkommen um den Herrn Jesus Christus anzubeten, sind wir augenblicklich mit anderen Christen in aller Welt geistlich verbunden. Die ist die glokale Gemeinde, die in der Kraft des Heiligen Geistes existiert. Diese glokale Realität erkennt, dass das kleine k kirche (church) tatsächlich ein Bestandteil der K Kirche (Church) ist“ (Van Engen in Ott & Netland ed. (2006:163).

Neue Technologien wie Transport, Telekommunikation, Internet, Neue Medien und Soziale Netzwerke machen diese Beziehungen in der heutigen Welt erst möglich. Menschen leben heute in einer Zeit der glokalen Gemeinde und dies hat einen Einfluss auf die lokale Gemeinde als auch auf die universale Gemeinde.
Wenn Christen aus verschiedenen kulturellen und nationalen Hintergründen zusammenarbeiten wird die unsichtbare, spirituelle Zugehörigkeit zur universalen Gemeinde sichtbar. Sie sind durch ihren Glauben an Jesus Christus verbunden, der sowohl die lokale als auch die universale Gemeinde bauen möchte, also die glokale Gemeinde. Wegen dieser glokale Beziehung zwischen Christen und interkulturellen christlichen Arbeitern ist es notwendig für die Gemeinde in Partnerschaft zusammen zu arbeiten und solch eine interkulturelle spirituelle Beziehung zu demonstrieren.


[1] Jenkins (2002). The next Christendom. Oxford: Oxford University Press.
[2] Van Engen (2006). The Glocal Church: Locality and Catholicity in a Globalizing World; in Ott C. & Netland H.A. ed.: Global Theology: Belief and Practice in an Era of World Christianity. Grand Rapids MI: Baker Academic, 157-179.
[3] glokal; engl. glocal

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